Terraristik - auch ein interessantes Hobby -

Text & Fotos: Beate Meyer

Ja, wer hat es nicht manchmal leid, das lästige Schleppen von Wassereimern jede Woche? Ich hatte es! Nach fast 30 Jahren Aquaristik, wollte ich etwas Neues anfangen, etwas was nicht jeder hat und kennt. Also Pfeilgiftfrösche sollten es sein. Was ist das? Sind die noch giftig? Was fressen die? Wie halte ich die? Viele Fragen kamen auf. Also erst mal wieder Bücher gekauft. Es gab nicht so viele davon, also kaufte ich alle. Und dann war es soweit. 2010 erstand mich mein erstes Terri. Es war eine Sonderanfertigung, ein Rohling. Den Innenausbau wollte ich nach eigenen Ideen gestalten. Irgendwie wie ein kleiner Urwald nicht? Und das Schöne daran ist, dass der Spielraum zur Pflanzengestaltung fast unendlich ist, vorausgesetzt, dass der grüne Daumen vorhanden ist.


...mein Terrarium
Das war also das fertige Prunkstück. Und als Frösche sollten es die Dendrobates Tinctorius Azureus sein. Sehen sie nicht aus wie kleine Plastiktierchen? Sie stammen aus Surinam in Südamerika.

Dendrobates Tinctorius Azureus

Alle Pfeilgiftfrösche möchten nur Lebendfutter. Das heißt, entweder teuer kaufen, oder selber züchten. Stets braucht man genügend Fruchtfliegen (Drosophila), Ofenfischchen und Springschwänze. Und je nachdem wie viele Frösche man hält, eben auch dementsprechende Mengen an Lebendfutter. Es gibt unzählige Arten der Pfeilgiftfrösche und natürlich sind sie auch nicht mehr giftig. Ohne die giftigen Ameisen des Dschungels entwickeln diese Frösche kein Gift mehr. Es ist der Phyllobates terribilis. Die Indianer in Südamerika spießen dieses kleine Fröschchen auf ein Stöckchen und halten es noch lebend über ein Feuer, so sondert er sein giftiges Hautsekret ab. Die Giftmenge eines Frosches reicht für das Töten von 20 000 Mäusen bzw. zehn Menschen, immer vorausgesetzt, dass das Gift in die Blutbahn des Opfers gelangt. Doch auch die hier in Deutschland gehaltenen Frösche sind nicht mehr giftig, da sie ja, wie schon erwähnt, ungiftige Futtertiere bekommen. Aber nicht nur die schöne blaue Farbe hatte es mir angetan. Ich wollte auch noch Frösche, die wie Kanarienvögel singen. Ein blöder Wunsch? Ja, diese Frösche gibt es auch. Es sind die Epipedobates Anthonyi. Sie erfüllen mein Haus mit einem Trillern, das man meinen könnte, ich hätte eine Voliere im Haus. Es gibt so viele Arten, verschiedene Haltungsbedingungen und Futteransprüche, da könnte ich schon ein kleines Büchlein schreiben. Ich möchte hier einfach nur einen groben Einblick in eine andere Welt gewähren und wer Interesse hat, kann gerne bei mir vorbeischauen, um die Tiere in Natura zu sehen.


Dies ist mein Azureus Mann mit einer Quappe auf dem Rücken.

Epipedobates Anthonyi